Den ersten Entwurf für sein späteres Familienblatt skizzierte Ernst Keil wie bereits erwähnt während seiner Gefangenschaft. Das handschriftliche Konzept aus dem Nachlass Keils trägt den Titel „Erste Plannotizen zur ‚Gartenlaube’, niedergeschrieben in meiner Zelle Nr. 47 im Landesgefängniß Hubertusburg, Anfang Oktober 1852 in der Dämmerstunde beim Auf- und Niedergehen in der Zelle“
1. Gedichte unserer besten Poeten, und zwar stets illustriert.
2. Novellen, möglichst kurz mit höchstens 2-3 Fortsetzungen. Ebenfalls illustriert. Die Stoffe der Erzählungen sind stets der Geschichte des Vaterlandes (Lokalnovellen) oder den Zuständen des neueren Volkslebens zu entnehmen. In jeder Nummer wird der Erzähler circa 8 Spalten Raum gegönnt.
3. Schilderungen, besonders interessante, der Sitten, Gebräuche und Zustände deutscher und fremder Völker.
4. Briefe aus der Natur. Irgendeine Persönlichkeit die noc zu erfinden, bespricht in durchaus populären Briefen die wichtigsten und nächstliegenden Fargen aus dem Naturleben; zum Beispiel das Wasser, die Luft, den Mond, die Pflanzen, die Sterne, Wolken, Bau der Insekten und Käfer, das Eisen, Erz, etc, wozu gute Abbildungen geliefert werden. Diese belehrenden Briefe dürfen indes durchaus keinen schulmeisterlichen Anstrich haben, sondern müssen durchweg leicht verständlich, elegant, womöglich in novellistischer Form geschrieben werden, so dass sie die gewöhnlichen Handwerker, besonders aber die Frauen verstehen können.
5. Der äußere und innere Mensch […] Eine Reihe ebenfalls populärer Briefe über den Bau, die Tätigkeit und das Leben des menschlichen Körpers. Mit Abbildungen. […] Diese Kenntnis des menschlichen Körpers den weniger Gebildeten spielend und auch auf eine unterhaltende Weise beizubringen ist der Zweck der Abhandlungen und Briefe, die ebenfalls elegant, populär und für jedermann verständlich geschrieben werden müssen.
6. Ein kleines Feuilleton mit Notizen aus der Zeit und der Literatur schließt jede Nummer, indes wird dies immer nur als Lückenbüßer gebraucht.