Wenn ich von der Muse spreche, meine ich tatsächlich ein Wesen aus Fleisch und Blut, kein imaginäres, transzendentales Wesen. Schon Stephan King schreibt in seinem Buch „Über das Schreiben“, dass eine echte Muse immer dann auftaucht, wenn es mal wieder nicht weiter geht. Wenn es mal wieder schwer fällt, den Hintern trotz aller Erkenntnisse zu bewegen. In Kings Fall ist die Muse ein bärtiger, ungewaschener Kerl. Der taucht immer dann auf, wenn King nicht mit ihm rechnet.
Dr. Wladimir Klitschko hat mich einmal gefragt, wie ich Leidenschaft und Liebe finde und wie sie sich äußern. Meine Antwort: Durch meine Muse finde ich sie. Und was passiert dann? Ich handle, denke, lebe neu. Ich erinnere mich an mein wirkliches, mein authentisches „Ich“ – das verträumte, querköpfige, das voller Leidenschaft, voller Leben ist. Die lang verschütteten Kräfte blühen auf zu neuem Wirken. Ich bin dann wieder Träumer, wieder unruhiger Geist, wieder Dichter. Ich empfinde wieder Leidenschaft für mein Leben, die Dinge, die ich tue. Dank meiner Muse erscheint alles möglich und wird alles möglich. Dank ihr erkenne ich mich.
Also suchen Sie ihre Muse. Wie sie das machen? Treffen Sie sich mit Menschen – „netzwerken“ Sie, hören sie den Menschen zu und gleichzeitig in sich selbst hinein. Ich verspreche Ihnen, wenn die Muse vor Ihnen steht, dann spüren sie es sehr deutlich. Auf einmal entwickeln sich aus dem Gespräch heraus neue Ideen, ihr Kopf fängt an zu sprudeln, Zweifel zerrinnen ins Nichts, alles wird möglich. Und das passiert nicht nur einmal, sondern immer und immer wieder. Wenn Sie diesen Moment haben, dann bleibt Ihnen nur noch eines: Halten Sie ihre Muse fest. Dann können Sie auf all die Experten, Berater und Coaches verzichten. Ihre Muse sorgt dann dafür, dass Sie all die Dinge, die Ihnen vermeintlich fehlen, um an ihr Ziel zu kommen, in sich selber finden. Um es in einem Bild zu beschreiben: Ihre Leidenschaft, für Dinge, die Sie gern tun, ist wie ein Jagdhund an der Kette. Und Ihre Muse hat den Schlüssel und lässt ihn jedesmal von der Leine. Sie wird Sie nicht fragen, sie wird es einfach tun. Das ist die Muse.